Freitag, 1 November, 2024

11 2024 Editorial

Liebe Leser!

Nach den Weltkriegen im vorherigen Jahrhundert gab es weltweit die übereinstimmende Erkenntnis, Schlussfolgerung und Überzeugung, dass es nie wieder zu einer derartigen Situation kommen sollte. Massenmorde, Atombomben, Verfolgung aufgrund von Rasse, Religion oder Überzeugung sollten für immer verschwinden. Eine weltweite Organisation, die Vereinten Nationen, sollten darüber wachen, so gut wie alle Staaten der Welt erklärten sich damit einverstanden.

Heute, fast 80 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, sind viele dieser guten Vorsätze vergessen. Kriege sind wieder salonfähig geworden, zur Freude von gierigen Waffenfabrikanten und skrupellosen Politikern. Die potenziellen Folgen sind nicht abzusehen.

Heute, nach einem Viertel des 21. Jahrhunderts, sind auch die Folgen des nicht mehr zu leugnenden Klimawandels nicht abzusehen. Gletscher und Polkappen schmelzen, Wirbelstürme erreichen Stärken, die Meteorologen dazu bringen, die Skala dieser Stärken nach oben zu erweitern, Überschwemmungen und Dürre wechseln sich in vielen Regionen der Erde ab. Kurzfristige Profitambitionen der Industrie und mangelnde Weitsicht der Politik verhindern bislang erfolgreich eine Kurswende.

Das dritte Phänomen des 21. Jahrhunderts, ebenso weltumfassend und beunruhigend wie die anderen, ist die Migration. Millionen Menschen sind auf der Flucht und auf der Suche nach Zukunft und Sicherheit. Dass diese moderne Völkerwanderung in letzter Zeit immer stärker wird, hängt unmittelbar mit Krieg und Klima zusammen. Migration gab es allerdings immer. Man könnte das bis zur Geburt der Menschheit vor Millionen Jahren zurückverfolgen, als die ersten Hominiden aus dem Großen Afrikanischen Grabenbruch aufbrachen und sich über alle Kontinente verteilten. Inzwischen gibt es acht Milliarden von uns und der Platz wird eng, vor allem wenn alle nur an sich selbst denken und den eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf die Nachteile anderer suchen.

Am 1. November gedenken wir der Verstorbenen und werden uns unserer Vergänglichkeit bewusst. In wenigen Wochen ist Weihnachten, und wir erinnern uns zur Wintersonnenwende daran, dass es Hoffnung auf einen neuen Frühling gibt. Es sollte auch die Hoffnung nicht aufgegeben werden, dass es für die Welt, das Klima, den Frieden und die Heimat jedes Menschen noch nicht zu spät ist.

In diesem Sinne werden wir von Gran Canaria Olé weiter die schönen Dinge des Lebens und unserer Insel im Vordergrund behalten. Auch in dieser Ausgabe finden Sie daher viele Reportagen über Aktuelles und Historisches von Gran Canaria, Tipps und Hinweise unserer Geschäftspartner, nützliche Informationen über Gezeiten, Apothekennotdienste, Busverbindungen, eine Übersicht über Veranstaltungen und vieles mehr. Wir wünschen viel Vergnügen mit Ihrer Inselzeitschrift,

das Herausgeberteam

Angelina, Manfred und Rowitha Sander